Theater Görlitz, 2011 Tanzsolo von und mit Steffi Sembdner zu Janáčeks „Streichquartett Nr.1“ nach Leo Tolstois „Kreuzersonate‘
Inspiriert von Tolstois „Kreuzersonate“, in der ein Mann aus grundloser Eifersucht seine Frau tötet, tanzt in diesem Solo eine Frau die weibliche Perspektive zum Drama Ehe im ausgehenden 19. Jahrhundert. In seiner Wandlung untermalt das Kostüm die verschiedenen Zustände dieser Frau. Das strenge, hochgeschlossene Miederjäckchen aus Neopren umschließt den schmalen Körper der Tänzerin, sodass sie, obwohl ihr genug Bewegungsfreiheit zum Tanzen bleibt wie geschnürt wirkt. Nach und nach, wie nebenbei - möglich durch die Verwendung von Magnetverschlüssen - entledigt sie sich des Mieders und legt so Dekolleté und Hals frei, bis sie nur noch in einem leichten, 20er inspirierten, nudefarbenen Kleid tanzt, das, durch Materialwahl und schrägen Zuschnitt, ihre immer intensiver werdenden Bewegungen leicht umspielt.
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